Das neue Jahr hat begonnen, der Alltag scheint wieder zurückgekehrt zu sein. Gestern hörte ich eine Frau sagen: „Naja, jetzt ist ja das ganze Tamm-Tamm endlich vorbei (sie meinte Weihnachten und Neujahr) und wir ham wieder den ganz normalen grauen Alltag.”
Einen ähnlichen Satz höre ich auch oft bei Seminarteilnehmern in der Abschlußrunde: „Mensch, wie schön es hier ist, ich fühle mich so warm innerlich. Am meisten beschäftigt mich jetzt, daß ich gleich wieder zurück in den Alltag muss.” Manche haben sogar richtig Angst davor. Wir sagen dann oft sowas wie: „So, wie Du Dich jetzt gerade fühlst, also die Wärme und Geborgenheit, diese innere Komplettheit und Ruhe – das ist wie Du eigentlich vom Leben gemeint bist.”
Dann schauen uns die Teilnehmer oft ungläubig an und in den Augen steht sowas geschrieben wie: „Das glaubst Du doch selbst nicht, Alter.”
Die wichtigste Frage, die sich hier stellt liegt ja eigentlich auf der Hand: Was unterscheidet den „Alltag” vom „Seminar-Abschlußrunden-Emotionalzustand” (tolles Wort). Wenn man hier genau nachfühlt wird es leicht deutlich:
Der eine Zustand ist Einheit: Körper, Seele und Verstand gehen Hand in Hand – sind beste Freunde und ergänzen sich vorzüglichst. Alltag bei den meisten Menschen ist dagegen eher geprägt von einem ständigen Ringen der „Dreifaltigkeit” in einem, oder nicht?
Ein Beispiel:
Der Körper signalisiert verzweifelt: „Ich bin müde, ich bin müde, ich bin müde…”
Der Verstand sagt in kühler Logik: „Ich muss aufstehen, muss zur Arbeit, soooooonst… (drohernder Unterton)”
Das Emotionalsystem, quasi die Pufferzone zwischen Körper und Verstand, reagiert prompt mit Panik, Enge, unangenehmen Gefühlszuständen.
(Ich habe mal den Satz gelesen: „Gefühle sind die Reibungsschmerzen zwischen dem menschlichen Willen und dem Leben. Oder anders gesagt: Da, wo wir dem Leben, also dem, was IST unseren Willen aufzwängen wollen, da entstehen schmerzvolle Emotionen. Oder nochmal buddhistisch angehaucht: „Kein Ich, keine Probleme”.)
Aber zurück zu Otto:
Natürlich nimmt er – wie jeden morgen – die quälenden Gefühle in seinem Körper wahr, doch mit schlafwandlerischer Sicherheit reagiert er wie jeden Morgen mit einer Tasse Kaffee, die das alles überdeckt (kann auch eine Zigarette, Zucker, Arbeit… sein)
Nun, eigentlich geht es dann so auch den ganzen Tag weiter, bis hin zum abendlichen Fernsehprogramm mit den Chips oder dem Bier oder der Schokolade…
Es ist nichts an sich „falsch” daran, so zu leben – Milliarden Menschen auf dem ganzen Globus tun es. Doch ich glaube, daß in dieser Diskrepanz zwischen „Alltag” und „Seminar-Abschlußrunden-Emotionalzustand” der Schlüssel liegt zum … (Oh Gott, wie sage ich es jetzt nur um nicht pathetisch zu klingen) … inneren Frieden und damit zum Weltfrieden. (Mist, jetzt ist es raus und es klingt pathetisch)
Der größte Durchbruch in meinem Leben – quasi die erste „Erleuchtung” – entstand in mir an einem Seminar-Sonntag-Abend. Es war ganz viel Liebe im Raum, es war vor allem ganz viel Liebe in mir und da fragte ich mich: Was ist eigentlich Liebe? Und spürte eine ganz einfache Antwort: Liebe ist Ein(s)heit. Einfach nur die Abwesenheit von Kampf. Eigentlich das einfachste auf der Welt.
Es kam dann eine Art göttliche Fügung über mich, die ganz gewisse innere Absicht: Ich werde alles tun, was es braucht um das in mein Leben zu lassen. Ich weiß zwar nicht wie das geht, aber ich werde nicht ruhen, bis ich es herausgefunden habe. Der Weg danach ist unendlich steinig, voller Schmerzen und Ängste – doch es ist ein lohnenswerter Weg. Es ist der einzige Weg, der wirklich Sinn macht, denn die Belohnung ist ein dauerhafter Seminar-Abschlußrunden-Emotionalzustand
Alles Liebe,
Dirk.
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