Der Waf­fen­händ­ler in uns allen
Den nach­fol­gen­den Text gibt´s auch gesprochen,
kli­cke ein­fach auf den schwar­zen Pfeil:
[audio:waffenhaendler.mp3]

Letz­te Woche war ein Waf­fen­händ­ler bei mir und frag­te mich um Rat. Er ver­dient sein Geld damit, dass er z.B. Split­ter­gra­na­ten in die drit­te Welt ver­kauft. Er hat das Pro­blem, dass sein Pri­vat­le­ben nicht so wirk­lich har­mo­nisch ist: Die drit­te Schei­dung, kein Kon­takt mit den Kin­dern, Nachts kann er nicht schla­fen, weil er inner­lich auf­ge­wühlt ist und so weiter.

Er woll­te von mir wis­sen, was er ‘Spi­ri­tu­el­les’ tun könn­te, damit sein Leben ruhig und har­mo­nisch wird. Ich sag­te ihm, dass es wohl ein guter Anfang wäre sei­nen Job zu wech­seln. Das gin­ge nicht, ent­ge­geg­ne­te er sicht­lich auf­ge­bracht, weil er vie­le Ver­pflich­tun­gen hät­te – nicht nur finan­zi­el­le und über­haupt er nicht wüss­te, womit er sonst sein Geld ver­die­nen sol­le. Außer­dem wären da die Ali­men­te, die zu zah­len wären und über­haupt. Er wie­der­hol­te also sei­ne Fra­ge, was ich ihm spi­ri­tu­el­les raten kön­ne, damit sein Leben fried­lich würde?

Lie­be Freun­din, lie­ber Freund – was wür­dest Du ihm raten…?

Die Geschich­te mit dem Waf­fen­händ­ler ist natür­lich frei erfun­den, doch sie zeigt sehr schön das Dilem­ma in wel­chem vie­le Men­schen festsitzen.

Spi­ri­tua­li­tät ist wie lau­fen ler­nen. Du machst einen Schritt in Dir (z.B. Medi­tie­ren, Dich wahr­neh­men, acht­sam mit der Welt sein…) und dann einen in der Welt (z.B. Job wech­seln, Men­schen anders begeg­nen, Zim­mer auf­räu­men…) Ver­passt Du einen Schritt (ent­we­der den in Dir oder den in der Welt), so bleibst Du ste­hen – auf einem Bein und auf dem­sel­ben Fleck und das ist sehr ermüdend.

Ges­tern hat­te ich ein Gespräch mit einer Frau (kei­ne Waf­fen­händ­le­rin, son­dern eine Ange­stell­te bei einem Finanz­dienst­leis­ter). Sie ist unzu­frie­den mit ihrem Leben, sehnt sich nach mehr Har­mo­nie, Ruhe und Wohl­be­fin­den. Es ist ihr klar, dass ihre jet­zi­ge beruf­li­che Situa­ti­on sie nicht erfüllt, ein ste­ti­ger Kampf ist – doch auf mei­ne Fra­ge, wie­so sie wei­ter­hin da arbei­tet, hat sie vie­le ver­nünf­ti­ge Grün­de, die eine Kün­di­gung nicht erlauben.

Ich wür­de nie jeman­dem raten die­se oder jene Ent­schei­dung zu tref­fen, doch ist es mei­ne Auf­ga­be auf­zu­zei­gen, war­um sich das Leben zeigt, wie es sich zeigt. Wenn zum Bei­spiel Dein Zim­mer, indem Du lebst, eine Müll­hal­de ist, so brauchst Du Dich nicht zu wun­dern, wenn es Dir schwer fällt in einen Zustand der ange­neh­men Medi­ta­ti­on hin­ab­zu­glei­ten. Umge­kehrt: Wenn Dein Inne­res eine Müll­hal­de ist, so brauchst Du Dich nicht zu wun­dern, wenn sich das auch in Dei­nem Außen wiederspiegelt.

Fan­ge ein­fach irgend­wo an und gehe den ers­ten Schritt. Nach eini­ger Zeit (Tage oder Wochen) wirst Du sta­gnie­ren und dann braucht es den ande­ren Schritt. Es hilft manch­mal sich vor­zu­stel­len, dass es die Welt nur noch zwei Jah­re gibt – was wäre dann nicht mehr akzep­ta­bel in Dei­nem Leben, so wie es jetzt gra­de ist…?

Alles Lie­be,
Dirk.

P.S. Der heu­ti­ge Maya-Kalen­der (Roter Galak­ti­scher Dra­che) passt da wie­der per­fekt dazu:
Wir leben in der mate­ri­el­len Welt, um mit der Mate­rie zu spie­len – wie Kin­der im Sand­kas­ten. Beob­ach­te mal, wie Kin­der das machen. Immer und immer wie­der auf’s neue for­men und gra­ben sie im Sand, um es wie­der zu zer­stö­ren oder ver­ge­hen zu las­sen. Der Sand­kas­ten bie­tet nur einen gewis­sen Raum – um Neu­es zu for­men, MUSS daher das Alte vor­her vergehen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen