Dirk

Der Weih­nachts­gruß 2010

„Lie­be Dei­nen Nächs­ten wie Dich selbst”

Das hat Jesus – wenn man der Bibel glau­ben darf – gesagt.
Wenn ich jedoch erle­be, wie es um die Eigen­lie­be vie­ler Men­schen bestellt ist, dann ist es kein Wun­der, dass es um die Nächs­ten­lie­be in der Welt auch nicht so rosig ist. Ich gehe sogar noch einen Schritt wei­ter: Wenn ich erle­be, wie es um die Eigen­lie­be vie­ler Men­schen bestellt ist, dann kann ich dar­auf ver­zich­ten, als deren „Nächs­ter” so „geliebt” zu wer­den, wie sie es mit sich selbst tun.

Wäre ich Jesus in der heu­ti­gen Welt, so wäre mei­ne Botschaft:
„Ler­ne Dich selbst zu lie­ben mit gan­zem Her­zen und voll gan­zer Seele.
Und dann erst lie­be Dei­nen Nächs­ten wie Dich selbst.

Ver­mut­lich wür­de man mich dafür dann auch wie­der ans Kreuz schla­gen, daher bin ich ganz froh, dass ich nicht Jesus bin. („Jesus von Bad Bel­zig” klän­ge auch lan­ge nicht so beein­dru­ckend, wie „Jesus von Naza­reth”. Das aber nur am Rande.)

Wie sieht es denn aus mit Dei­ner Eigen­lie­be? Gera­de jetzt zur Weih­nachts­zeit ist das doch ein guter Zeit­punkt, um sich die­se Fra­ge zu stel­len, oder?
„Sor­ge ich rich­tig gut für mich auf allen Ebe­nen?” ist die pas­sen­de, aber auch eine gefähr­li­che Fra­ge. Denn Eigen­lie­be heißt vor allen Din­gen doch sich selbst völ­lig treu und loy­al sein. Sich über­haupt erst­mal trau­en her­aus­zu­fin­den, was einem eigent­lich wohl täte. Es braucht schon einen gewis­sen Mut, dort hin­zu­schau­en, denn wenn man der eige­nen Treue ins Ange­sicht blickt, könn­te man Din­ge sehen, die man lie­ber nicht sehen wür­de. Erkennt­nis­se erlan­gen, die nach Ver­än­de­rung ver­lan­gen. Der ers­te Schritt ist also die inne­re Absicht, für sich selbst ein­zu­ste­hen. Dann braucht es – wie eigent­lich immer – das „hin­lau­schen”, das sich öff­nen für die inne­re Bot­schaft. Und dann schließ­lich das Umset­zen der inne­ren Erkennt­nis­se in der äuße­ren Welt, denn jede Ein­sicht in die höhe­re Wahr­heit ver­langt auch das leben und han­deln danach.

Und dann kommt der letz­te Schritt, der den gan­zen Pro­zess komplettiert:

„Lie­be Dei­nen Nächs­ten wie Dich selbst”

Denn ohne die Nächs­ten­lie­be wird jede Eigen­lie­be zum puren Ego­is­mus. All das, was Du also in Dir ent­deckt hast, gilt es nun auf ALLE leben­de Wesen anzu­wen­den. Wer die­sen Weg wirk­lich gegan­gen ist, ver­steht auf ein­mal auch das Bibel­wort „Wer von euch ohne Sün­de ist, der wer­fe den ers­ten Stein” gänz­lich neu. In die­sem Sin­ne ver­ste­he ich Selbst­er­kennt­nis und ich glau­be, dass Jesus und ich uns in vie­len Punk­ten einig gewe­sen wären. Sich selbst erfor­schen, ins aller­hei­ligs­te Inners­te hin­ab­zu­stei­gen; die eige­nen „Schat­ten” erkun­den und zum Licht zu trans­for­mie­ren – so sehe ich die Kern­bot­schaft von Jesus, Bud­dha und eigent­lich allen gro­ßen Wesen, die auf die­ser Welt wan­del­ten und wan­deln: Selbst­er­kennt­nis.

Ich wün­sche Dir eine lie­be­vol­le Zeit – mit Dir selbst und allen ande­ren Men­schen, Tie­ren und Wesenheiten.

Dirk Lie­sen­feld.

2 Kommentare zu „Weih­nachts­gruß 2010“

  1. Lie­ber Dirk, du hast es mit dei­nem Weih­nachts­gruß 2010 wie­der genau getroffen.Sich sel­ber erken­nen, dass ist wirk­lich der ein­zi­ge Weg um in sei­nem Leben etwas zu verändern.Seit mei­nem Besuch im April bei eue­rem Semi­nar, hat sich bei mir sehr viel zum posi­ti­ven ver­än­dert und ich bin auch mit mir selbst zufrie­de­ner gewor­den. Natür­lich muss man Acht­sam sein, sonst ist man gleich wie­der in sei­nem alten Sche­ma drin und macht die glei­chen Feh­ler wie frü­her! Ich bekam in den letz­ten Mona­ten immer wie­der von Bekann­ten und Arbeits­kol­le­gen den Hin­weis, dass ich mich zum posi­ti­ven ver­än­dert habe! Das zeigt mir, dass ich mit mei­ner neu­en Ein­stel­lung zum Leben und zu mir selbst auf dem rich­ti­gen Weg bin.
    Dan­ke, noch­mal für das schö­ne Seminar!
    Lie­ben Gruss , Falk.

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