Die Quel­le aus der Du lebst

Die­ser Blog­ein­trag wird ver­mut­lich ein eher kür­ze­rer wer­den. Ich möch­te aber ger­ne über etwas schrei­ben, was mir wirk­lich sehr am Her­zen liegt. Wir arbei­ten nun ja schon seit vie­len Jah­ren (um nicht zu sagen Jahr­zehn­ten) mit und an Men­schen und dabei wird mir ein Phä­no­men immer deut­li­cher. Tat­säch­lich kann man prak­tisch jedes Pro­blem, wel­ches Men­schen haben, dar­auf zurück­füh­ren, ob sie aus dem Ver­stand oder aus dem Her­zen leben.

Dies ist tat­säch­lich auch die ein­zi­ge Aus­wahl, die uns Men­schen da zur Ver­fü­gung steht. Wir haben genau zwei Quel­len, aus denen wir unser Leben gestal­ten kön­nen: eben den Ver­stand einer­seits und das Herz andererseits.

Jeg­li­che Ent­schei­dung, die aus dem Ver­stand getrof­fen wird, führt immer wie­der zur Kon­kur­renz, Enge und Angst. Auch Man­gel und Leid resul­tie­ren daraus.

Und jede Ent­schei­dung, die aus dem Her­zen getrof­fen wird, führt unwei­ger­lich zur Ver­bin­dung, Nähe, Koope­ra­ti­on, Freund­schaft und Liebe.

Nun soll das nicht so klin­gen, als wäre der Ver­stand unnütz. Nein, über­haupt nicht. Er ist ein sehr wert­vol­les und hoch­ent­wi­ckel­tes Werk­zeug – aber er ist eben nicht dafür gedacht, dar­aus die Lebens­aus­rich­tung zu schöp­fen. Man kann ihn sich eher vor­stel­len, wie einen unglaub­lich guten Bio-Com­pu­ter, den wir nut­zen kön­nen und soll­ten. Doch er ist eben auch sehr eng und begrenzt, kann nicht über den Tel­ler­rand hinausblicken.

Und da kommt eben das Herz ins Spiel. Das Herz ist mil­lio­nen­fach wei­ter und grö­ßer als selbst der bril­lan­tes­te Ver­stand. Es bezieht so viel mehr Mög­lich­kei­ten mit ein, geht auch weit über die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se hin­aus und fin­det stets ein wun­der­ba­res mit­ein­an­der mit allen Men­schen und Wesen auf die­ser Welt.

Es bedarf ganz viel Übung und Vor­schuss­ver­trau­en, um sich auf ein Leben aus dem Her­zen ein­zu­las­sen. Vie­le Ängs­te und schein­bar schlech­te Erfah­run­gen aus der Ver­gan­gen­heit müs­sen über­wun­den wer­den, damit man sich auf die­ses Wag­nis ein­las­sen kann. Doch nach und nach, wenn man es wirk­lich wagt, geschieht das Wun­der. Das Leben wird ein­fach immer reich­hal­ti­ger, freund­li­cher und erfül­len­der. Das Herz ist ein­fach ein unfehl­ba­rer Kom­pass hin zur Lie­be und auf unse­rem Weg immer mehr so zu leben, wie wir gedacht sind.

Manch­mal fra­ge ich mich, ob die wesent­lichs­te Auf­ga­be in unse­rer Arbeit dar­an liegt, Men­schen dar­an zu erin­nern wie­der ins Herz zu gehen und ihnen den Weg zur Ein­gangs­tür zu zei­gen. Frei­lich muss jeder dann allei­ne hin­durch­ge­hen, doch es ist halt so viel leich­ter, wenn dies geschieht unter lie­be­vol­ler „Anlei­tung“. Oder umge­kehrt for­mu­liert: wenn man sich all­zu sehr ver­rannt hat, ist es nahe­zu unmög­lich ohne Impul­se von Außen wie­der den Weg des Ver­stan­des zu verlassen.

Nach unse­rer Erfah­rung ist das die wich­tigs­te Ent­schei­dung, die man in sei­nem Leben tref­fen kann: aus wel­cher Quel­le man lebt. Und wenn man sich da erst ein­mal fürs Herz ent­schie­den hat, fragt man sich, war­um man das nicht schon viel frü­her getan hat. Letzt­lich ist es jedoch nie eine abso­lu­te Ent­schei­dung, son­dern eher ein sich immer wie­der zurück erin­nern, vor allem in den Situa­tio­nen, in denen es schwer erscheint. Man bekommt nach und nach mehr Übung dar­in, doch wach­sen gleich­zei­tig auch die Auf­ga­ben und die Schwie­rig­kei­ten, die einen schein­bar dort­hin im Weg stehen.

Lass es Dir gut gehen und mögest Du in Frie­den, Har­mo­nie und Erfül­lung leben – es liegt in Dei­ner Hand die Tür dahin zu öff­nen und immer wie­der die­sem Her­zens­weg zu fol­gen. Leicht ist es manch­mal wahr­lich nicht – aber immer sehr lohnenswert.

42 Kommentare zu „Die Quel­le aus der Du lebst: Ver­bin­dung, Freund­schaft, Liebe“

    1. Ger­ne, lie­be Eva. Ich freue mich immer, wenn das was ich schrei­be tat­säch­lich Men­schen ein Bei­trag ist. Wenn ein Bei­trag von mir ande­ren beiträgt 

  1. Das ist eh ganz oft der Fall… bin regel­mä­ßig auf Dei­ner Sei­te und wage mich sicher­lich auch mal an ein Semi­nar ran… brau­che dafür noch ein wenig Mut… :-/

  2. Ich fin­de das übri­gens total toll mit Dei­ner Hand­schrift in den Bei­trä­gen. Macht es noch­mal per­sön­li­cher. Ist das wirk­lich Dei­ne „ech­te” Handschrift???

    1. Ja, ist es. Habe ich in mühe­vol­ler Klein­ar­beit ein­ge­scannt und dann als ttf umge­wan­delt und dann in die­se Sei­te ein­ge­bun­den. Ich fin­de das so erstaun­lich, was heut­zu­ta­ge tech­nisch mög­lich ist… und freut mich, dass es Dich freut.

  3. Ich fin­de es so pri­ma, dass Du Dir immer wie­der die­se Mühe machst sol­che Tex­te zu schrei­ben. Die­sen fin­de ich auch wie­der sehr ein­gän­gig und hilfreich.

    1. Ob ich genüg­sam bin weiß ich nicht. Aber ich bemü­he mich immer dar­um eine gute Har­mo­nie zwi­schen Geben und Neh­men zu fin­den. Und manch­mal gelingt das bes­ser und manch­mal nicht so gut. Ler­nen und wachsen… 

  4. Dirk I am a new view­er of your tea­chings and wish to dis­co­ver ever­y­thing it means to live from the heart. I under­stand what you say and feel it bur­ning in my chest. I am held back by PTSD and find mys­elf para­ly­zed by it. I wish for this inac­ti­vi­ty to pass and to help the world as much as I can.

    1. Lear­ning to trust and to love is sure­ly one of the best ways to over­co­me PTSD. Only take litt­le steps at a time and you will see that you will move slow­ly and ste­adi­ly. I am sen­ding you so much love, dear Justin.

  5. Lie­ber Dirk,

    ich glau­be, das trifft’s voll und ganz.
    Leicht ist es nicht (ich stel­le mir ger­ne sel­ber ein Bein), aber alles in allem geht’s immer bes­ser – und euer Semi­nar war ein Erd­rutsch-arti­ger Außenimpuls!
    Für das nächs­te Semi­nar samm­le ich schon jetzt Mut (denn den brau­che ich), wann auch immer es mir wie­der mög­lich ist, wie­der zu euch zu kommen 

    Dicken Drü­cker,
    Kyra

        1. Weil man im Semi­nar mit nichts ande­rem kon­fron­tiert wird als sich selbst. Zuge­ge­ben: das ist oft her­aus­for­dernd aber eben nichts was man fürch­ten müsste.

          1. und du Glaubst nicht das das ein Biss­chen Viel ist (Kei­ner will von einen Last­wa­gen Gerammt werden)

          2. Naja, des­we­gen bie­ten wir ja auch kei­ne the­ra­peu­ti­schen Semi­na­re an, son­dern Semi­na­re für prin­zi­pi­ell gesun­de Men­schen. Es braucht eben schon eine gewis­se inne­re „Fes­tig­keit”, damit man sich auf solch inten­si­ve Räu­me ein­las­sen kann. Das allei­ne ist schon her­aus­for­dernd genug – doch bis­lang sind wir immer zusam­men gestar­tet und auch wie­der alle glück­lich mit­ein­an­der gelandet.

  6. Tja, ¨Angst¨ nicht…
    Und den­noch brau­che ich viel Mut, mich zu öff­nen, hin­zu­gu­cken, Schrit­te zu machen, die ich sonst nicht machen wür­de… – auch wenn das Gegen­teil nicht Angst ist.
    Und wenn ich mal ’nen Schritt nicht machen will, essen wir halt ’nen Keks, oder, Dirk 
    Kek­se ent-dra­ma­ti­sie­ren wirk­lich herrlich!

    1. Ja, ver­ste­he. Und das stimmt: Mut braucht es immer wie­der, um in die inne­ren „dunk­len” Ecken zu bli­cken… das ist immer wie­der her­aus­for­dernd. Und ech­te Wachs­tums­schrit­te gesche­hen tat­säch­lich nur, wenn man sie aus eige­ner Ent­schei­dung und ganz bewusst tut.
      Sage Bescheid wenn Du kommst und ich brin­ge vieeele Kek­se mit 

  7. Ach Dirk
    Ich ent­de­cke immer mehr, dass das Leben aus dem Her­zen so viel Leich­tig­keit und Freu­de bringt. Und dass das Leben soo span­nend ist, wuss­te ich bis Mai auch nicht!
    Und die Quel­le blub­bert und sprudelt…

    1. Das freut mich wirk­lich sehr. Ja, manch­mal braucht man ein­fach den ers­ten Impuls und dann spru­delt die inne­re Quel­le fast aus eige­ner Kraft. Toll, dass wir Dir dazu den pas­sen­den Impuls geben konn­ten… wei­ter so 

  8. Elisabeth Marichal

    Das Herz ist ein Mus­kel das Blut durch den Kör­per pumpt. Schaue dir die Wahr­heit an die hier fließt. Wie­so nimmst du die Her­aus­for­de­rung nicht an dich Selbst zu Erkennen? ♥

    1. Wenn ich (oder vie­le ande­re Men­schen) vom „Herz” spre­chen, mei­ne ich natür­lich nicht das Organ. Ich mei­ne die Ener­gie der Ein­heit und Ver­bun­den­heit, die wir im Bereich des Herz­chakras spü­ren kön­nen. Ohne die­se wird jede Ein­sicht zur blo­ßen Idee – einem Zerr­bild der gan­zen Wirk­lich­keit. Dies führt dann nur zur Tren­nung und Recht­ha­be­rei, da wir über den Kopf nie­mals die Ein­heit und Ganz­heit erfas­sen können.
      Es braucht viel Mut um sich auf das Risi­ko zu lie­ben ein­zu­las­sen und so man­cher wagt das nicht mehr und flüch­tet sich in den Ver­stand. Das funk­tio­niert auch ganz gut, doch ist es eben nicht das, was uns wach­sen und erblü­hen lässt.
      Lie­be war­tet an jeder Ecke im Leben – es ist der Saft, der uns zu mehr macht als wir sind. Wir kön­nen begin­nen in Bezie­hun­gen zu Men­schen – das ist schon eine ers­te gro­ße Her­aus­for­de­rung: einen Men­schen zu lie­ben und dabei in der Lie­be mit sich selbst zu blei­ben. Doch dar­über hin­aus war­tet auf die Mutigs­ten der Muti­gen der Schritt das Herz(chakra) zu öff­nen für die gan­ze Welt und alle Wesen dar­in. Aus dem ent­springt dann wirk­li­che spi­ri­tu­el­le Öff­nung und Befreiung.

      Der Dalai Lama – ein Mensch den ich sehr ach­te und wert­schät­ze – sag­te einmal:
      „Mit­ge­fühl und Lie­be sind kei­ne blo­ßen Luxus­gü­ter. Als die Quel­le von inne­rem und äuße­rem Frie­den, sind sie grund­le­gend für das Über­le­ben unse­rer Spezies.”

      Das deckt sich auch mit mei­ner Erfah­rung. Es gibt noch eine wei­te­re bud­dhis­ti­sche Weis­heit, die mir eben­falls sehr, sehr gute Diens­te geleis­tet hat:
      „In der Lie­be heben sich alle Gegen­sätz­lich­kei­ten des Lebens auf und ver­lie­ren sich. Nur in der Lie­be sind Einig­keit und Zwei­sam­keit nicht zu unter­schei­den. Nur in der Lie­be ist Bewe­gung und Ruhe in einem. Unser Herz ist immer rast­los, bis des Lie­be fin­det und dann fin­det es sei­ne Ruhe. Bin­dung und Frei­heit sind sich in der Lie­be kein Feind. Denn Lie­be ist die größ­te Frei­heit und doch die größ­te Bindung.”

      Sich selbst zu erken­nen, fin­det stets in der Lie­be statt und die Lie­bes­fä­hig­keit spie­gelt uns wie­der, wo wir ste­hen in unse­rer Lebens­rei­se. Ich habe die Her­aus­for­de­rung mich selbst zu erken­nen schon vor vie­len, vie­len Jah­ren ange­nom­men und sie hat mich auf die span­nends­te und schöns­te Rei­se mei­nes Lebens gebracht.

        1. Ich spre­che oder schrei­be nie von Din­gen, die ich nur glau­be. Ich spre­che und schrei­be von Erfah­run­gen, die ich selbst und unmit­tel­bar gemacht habe. 

          1. Es gibt kei­ne schwe­ren Erfah­run­gen. Es gibt nur erwünsch­te und uner­wünsch­te. Dar­aus resul­tiert dann die per­sön­li­che Ein­schät­zung in leicht oder schwer. 

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