Der Unter­schied zwi­schen Tan­tra, Tan­dra und tan­tri­schen Sessions

Heut­zu­ta­ge gibt es sehr vie­le Anbie­ter von Tan­tra. Sie bie­ten Räu­me an, es zu ler­nen und zu erfah­ren. Dabei stellt sich sehr schnell die Fra­ge: Was ist Tan­tra? Und: was ist Tan­dra? Und Ses­si­ons – was ist das dann noch?

Ses­si­ons, die wir anbieten

Tantra Sessions erfahren und lernen bei Dirk Liesenfeld

Viel­leicht zuerst ein Wort zu den Tan­tra­ses­si­ons, die WIR anbie­ten. Wäh­rend in der Tan­tra-Mas­sa­ge bei den meis­ten Anbie­tern mehr die pure Erfah­rung im Vor­der­grund steht, bie­ten unse­re Ses­si­ons noch ein­mal einen ganz ande­ren Raum, in wel­chem Du eine bestimm­te The­ma­tik „bear­bei­ten“ kannst. Nicht vie­le Anbie­ter stel­len sol­che Räu­me zur Ver­fü­gung, weil das natür­lich noch ein­mal ganz anders in die Tie­fe geht als – ich sage jetzt ein­mal „nur“ – eine Tan­tra-Mas­sa­ge, wobei das natür­lich die Mas­sa­gen nicht abwer­ten soll.

Wäh­rend Du bei einer Tan­tra-Mas­sa­ge meist „gar nichts tun musst“, außer zu genie­ßen und zu erle­ben, erfor­dert die Tan­tra-Ses­si­on auch manch­mal Dei­ne akti­ve Mit­ar­beit in Form von Übun­gen, Ritua­len oder auch Gesprä­chen. Dabei bestehen die Ses­si­ons meist aus einer aus­ge­wo­ge­nen Mischung aus all dem.

Es ist schon wich­tig die ver­schie­de­nen Begrif­fe zu ken­nen und zu unter­schei­den. Doch zu sehr soll­te man sich nicht dar­auf fest­le­gen. Denn lei­der wer­den die Begrif­fe heu­te sehr durch­ein­an­der gewor­fen – oft wird nicht ver­stan­den, was wirk­lich die „Essenz” dahin­ter ist.

Im Inter­net fin­det man immer ähn­li­che Defi­ni­tio­nen dar­über, meist bezo­gen auf das his­to­ri­sche Tan­tra. „Gewe­be, Kon­ti­nu­um, Zusam­men­hang“ liest man da ganz oft. Und es bezieht sich oft auf Massagen.

Was eine „nor­ma­le” Mas­sa­ge ist, naja das ist ja recht ein­fach. Aber was ist eine tan­tri­sche Ses­si­on? Heißt das ein­fach nur, dass es irgend­wie sinn­lich ist? Dass die Sexua­li­tät mit ein­be­zo­gen ist?

Ja, für vie­le Men­schen ist genau das die Defi­ni­ti­on. Nicht weni­ge Men­schen – vor allem Män­ner – nut­zen das als niveau­vol­les, sinn­li­ches Erleb­nis. Und da ist nichts falsch dran. Aber das ist halt nicht alles, denn es gibt schon ganz grund­sätz­li­che Unter­schie­de zwi­schen Ero­tik und Tan­tra. Und dabei geht es nicht dar­um, dass das eine oder das ande­re bes­ser oder schlech­ter wäre.

Das Beson­de­re an einer tan­tri­schen Ses­si­on ist natür­lich ganz offen­sicht­lich das „Tan­tra” darin.

Und Tan­dra? Was hat das damit zu tun?

Tan­dra ist tat­säch­lich kei­ne fal­sche Schreib­wei­se, son­dern ein ganz beson­de­rer Zustand, wel­cher zum Bei­spiel durch Medi­ta­ti­on her­vor­ge­ru­fen wer­den kann: tota­le Geis­tes­ru­he. Dabei kom­men die Gedan­ken zur Ruhe und der Kör­per wech­selt in einen trance­ar­ti­gen Zustand. Das kann man nicht direkt erzeu­gen und auch nicht lernen.

Es ist viel­mehr das Resul­tat von tie­fem ein­las­sen auf tan­tri­sche Räu­me, Übun­gen und Begegnungen.

Durch voll­kom­me­nes los­las­sen, wäh­rend der Tan­tri­ker jedoch gleich­zei­tig hell­wach und glas­klar bewusst ist, kann man sich die­sem Zustand annä­hern. Gera­de im kör­per­li­chen Kon­takt zwi­schen Mann und Frau, zum Bei­spiel in Mas­sa­gen, öff­net sich auch dem Anfän­ger die­se Türe zur „inne­ren Oase des Friedens”.

Tan­tra ist also der Weg in Ver­bin­dung mit den Übun­gen und der inne­ren Hal­tung und Tan­dra ist das Ziel die­ses Weges.

Wie schon kurz erwähnt: die­ser Zustand von inne­rer Ruhe und Gelas­sen­heit kann nicht „erzwun­gen” wer­den. Genau das Gegen­teil wür­de dadurch erreicht wer­den. Nicht weni­ge Men­schen medi­tie­ren sehr enga­giert oder machen fast schon fana­tisch Yoga. Dies wird nicht zum Beru­hi­gen des Geis­tes füh­ren, denn es beinhal­tet zu viel „wol­len”.

Jedes „wol­len” oder „nicht-wol­len” ist eigent­lich der Hin­ter­grund der auf­ge­wühl­ten Gedan­ken, die dann zu einem unru­hi­gen Kör­per und Lebens­ge­fühl füh­ren. Also genau das Gegen­teil, was eigent­lich ange­strebt wurde.

Die Ant­wort lau­tet hier­bei immer gleich: Hingabe

Sowohl Yoga, als auch Medi­ta­ti­on will genau das zei­gen und genau das ist auch dar­an zu ler­nen. Wie kann ich mich ganz auf den Moment ein­las­sen, wie kann ich mich ganz ans Leben ver­schen­ken und hin­ge­ben? Wo fin­de ich die Lücke in mei­nem Wol­len oder Nicht-Wol­len? Lei­der ist die Ant­wort auf die­se Fra­ge nicht wirk­lich zu geben. Da gibt es nichts zu ler­nen oder verstehen.

Tan­tra ist ein Erfah­rungs­weg und die tan­tri­schen Ses­si­ons sind eine sehr gute Mög­lich­keit in Kon­takt mit Dei­nem ganz unmit­tel­ba­ren Tan­dra zu gelan­gen. Erst wenn dies in den beson­de­ren Räu­men zum Bei­spiel eines Retre­ats oder Semi­nars gelingt, darf man hof­fen, es auch im All­tag zu fin­den. Oder noch bes­ser: sich im All­tag davon fin­den zu lassen.

In der Praxis

Aber was ist Tan­tra ganz real? In der täg­li­chen Pra­xis? Wie geht das? Was bewirkt es? Kann man es ler­nen? Um es vor­ab zu sagen: Man kann es nicht ler­nen. Genau­so wenig, wie man es zum Bei­spiel ler­nen könn­te ein Künst­ler zu sein – sagen wir mal ein krea­ti­ver Pia­nist. Man kann als zukünf­ti­ger Tan­tri­ker aber gewis­se hilf­rei­che Grund­la­gen an die Hand bekom­men, zum Bei­spiel bestimm­te Prin­zi­pi­en und Tech­ni­ken. Das ist durch­aus unter­stüt­zend als Ein­stieg auf dem tan­tri­schen Weg. Aber das blo­ße Beherr­schen eines bestimm­ten Prin­zips macht nie­man­den zum Tan­tri­ker und die Abfol­ge einer bestimm­ten „tan­tri­schen“ Tech­nik macht z.B. aus einer Mas­sa­ge noch lan­ge kei­ne Tantramassage.

Inso­fern kann ich Dir also schon an die­sem Punkt Dei­ne viel­leicht ers­te Fra­ge beant­wor­ten: gibt es schlech­te Tan­tra-Mas­sa­gen? Nein, das gibt es nicht.
Aber es gibt Mas­sa­gen, die sich „Tan­tra-Mas­sa­gen“ nen­nen und es aber gar nicht sind. Eben genau von Mas­seu­ren oder Mas­seu­rin­nen, die sich eine bestimm­te Abfol­ge oder ein bestimm­tes Prin­zip ange­eig­net haben und es dabei belas­sen. Und auch dar­an ist nichts ver­kehrt an sich – es sind dann viel­leicht ganz wun­der­ba­re sinn­li­che Mas­sa­gen. Doch mit Tan­tra hat es dann eben in vie­len Fäl­len nicht so viel zu tun.

Tantra, Tandra und Sessions lernen

Was macht wirk­li­ches Tan­tra aus?

Kurz gesagt ermög­licht der Zustand im Tan­dra die Offen­heit, Bereit­schaft und Fähig­keit in wahr­haf­ti­gen Aus­tausch zu gehen: mit der Welt, mit ande­ren Men­schen, ja auch mit Dir selbst. Das bezieht dann auch mög­li­cher­wei­se die Sexua­li­tät mit ein – doch Tan­tra oder eben die Tan­tra-Mas­sa­ge nur dar­auf zu bezie­hen, führt auf den fal­schen Weg. Tan­tra schließt nichts per se aus ABER es schließt auch nichts per se ein. Es ist ein gänz­lich unde­fi­nier­ter Raum – ein Raum, in wel­chem alles mög­lich ist und nichts sein muss.

Man öff­net sich der Mög­lich­keit mit dem zu gehen, was für alle Betei­lig­ten stimmt. Ja mehr noch – man lernt genau das zu erspü­ren UND den Mut zu fin­den, dem zu fol­gen. Sich dar­auf ein­zu­las­sen. Oder eben manch­mal auch zu ver­zich­ten. Und das geht dann eben weit, weit über „nur“ die Tan­tra-Mas­sa­ge hin­aus. Das ist tat­säch­lich etwas, was auf das gan­ze Leben anwend­bar ist: ich begeg­ne einer Situa­ti­on und spü­re immer deut­li­cher, ob und in wel­cher Wei­se sie für mich stim­mig ist.

Vor­ur­tei­le und Angst über­win­den lernen

Vor­ur­tei­le oder eine Angst über­win­den ler­nen und dann genau das tun, was – naja, das klingt jetzt viel­leicht kit­schig – aber doch: ich tue oder las­se das, was der Lie­be dient. Was mir und der Welt gut tut, leben­dig macht, Schön­heit bringt. Wenn ich nun also wie gesagt ein­fach nur eine bestimm­te Tech­nik­ab­fol­ge ler­ne und dann den­ke, dass mich das zum Tan­tri­ker macht oder zur Tan­tra­mas­seu­rin, dann unter­lie­ge ich einem Irr­tum.
Aber es kann sehr wohl die Basis sein, für ein wei­te­res for­schen und expe­ri­men­tie­ren. Immer in mir, ABER im Kon­takt mit ande­ren Men­schen. So geht die­ser Weg.

Und nur wenn ich dar­in mutig bin und dann und wann Wag­nis­se ein­ge­he, wer­de ich auf die­sem Weg vor­an­schrei­ten. Denn im Tan­tra geht es eben schon auch dar­um, inne­re Beschrän­kun­gen infra­ge zu stel­len und sie – falls sie ohne Nut­zen sind – zu über­schrei­ten. Sich zu wei­ten und mehr so zu wer­den, wie man gedacht ist. Und vie­les von dem, was man auf die­sem Weg als Wag­nis emp­fin­det, ist nichts ande­res, als die Angst vor dem Neu­en und Unbe­kann­ten. Ein Mensch, der tan­tri­sche Mas­sa­gen anbie­tet, soll­te im idea­len Fall also ein Mensch sein, der auf die­sem Weg schon ein gutes Stück gegan­gen ist. Zumin­dest sich schon ange­fan­gen hat auf die­sen Weg zu machen.

Ein Video sagt mehr als tau­send Worte

Über die Tan­tra Mas­sa­ge – www.Liesenfeld.de

Der erfah­re­ne Tantriker

Es geht um Ver­bin­dung und es geht um Erwei­te­rung. Den Weg, den der oder die erfah­re­ne Tan­tri­ker selbst zurück­ge­legt hat, ist das, was dann einem ande­ren Men­schen im Rah­men der tan­tri­schen Mas­sa­ge eröff­net wer­den kann. Dabei kann es dann um die Sexua­li­tät gehen, es kann aber auch um Lie­be, Ver­trau­en oder Hin­ga­be gehen. Dies zeigt sich meist recht schnell und offen­sicht­lich – wenn man den Mut hat hinzusehen.

In den meis­ten Fäl­len wird eine Tan­tra-Mas­sa­ge dabei vom mas­sie­ren­den zum mas­sier­ten Men­schen gehen – also kein kör­per­li­cher Aus­tausch sein. Doch auch hier ken­nen das wah­re erle­ben aus dem Tan­dra und die wirk­li­che Tan­tra­ses­si­on kei­ne fes­ten Regeln. In dem Sin­ne ist es natür­lich schon her­aus­for­dernd, wenn z.B. die Tan­tra­mas­sa­ge in einem kom­mer­zi­el­len Rah­men ange­bo­ten wird, denn allei­ne schon um sich vom Rot­licht­be­reich abzu­gren­zen, geben die meis­ten Insti­tu­te gewis­se Gren­zen und Rah­men­be­din­gun­gen vor. Und auch das kann sinn­voll sein und durch­aus im Sin­ne der tan­tri­schen Ideologie.

Vor­ab­kon­takt mit dem Anbieter

Es ist also wich­tig, dass Du mit Dei­nem gewünsch­ten Mas­seur oder Dei­ner gewünsch­ten Mas­seu­rin vor­ab in Kon­takt gehst und besprichst, was Du Dir von der Mas­sa­ge oder Ses­si­on wünschst und erhoffst. Sei dabei mög­lichst offen und ehr­lich, denn damit legst Du die Grund­la­ge für eine gute Mas­sa­ge, die ganz im Sin­ne des Tan­tra ist.

Nun denn – ich hof­fe, dass ich Dir einen guten Über­blick geben konn­te, und falls Du Fra­gen hast, kannst Du uns ger­ne kon­tak­tie­ren.

Erfah­re mehr zu die­sem Thema:

Nach oben scrollen