…wie bist Du eigent­lich gedacht?

Wie wür­dest Du leben, was wür­dest Du tun und was wür­dest Du blei­ben las­sen, wenn Du wirk­lich frei wärest?

Ein wesent­li­cher Teil der Selbst­fin­dung ist eben genau die­se Fra­ge danach: „Wie bin ich eigent­lich gedacht?” Also: Wie wür­de ich leben, was wür­de ich tun und was wür­de ich blei­ben las­sen, wenn ich wirk­lich frei wäre?
Jetzt wirst Du viel­leicht sagen: „Aber ich bin doch frei. Wir leben in einem frei­en Land, ich kann tun und las­sen, was ich will!”

Ist das so?

Wenn dem wirk­lich so wäre, dann wür­dest Du und alle ande­ren Men­schen auch in tota­ler Erfül­lung und Hin­ga­be leben. Jeder Moment wäre Glück und Eksta­se – ein Dau­er­zu­stand von – ja ich sage es mal ganz bewusst – kind­li­cher Glück­se­lig­keit. Denn Kin­der, die noch nicht ver­bo­gen wur­den, leben in die­sem Zustand. Sie wol­len Abends nicht schla­fen gehen, weil sie sich nicht vom Aben­teu­er des Wach seins tren­nen möch­ten. Sie sprin­gen mor­gens mit einem Lächeln auf den Lip­pen aus dem Bett und sind vol­ler Ener­gie – wie klei­ne Kernkraftwerke.

Doch das ist bei den meis­ten Men­schen auf die­ser Welt nicht so.
Umge­kehrt kannst Du Dich also fra­gen: „Was über­se­he ich? Was müss­te ich tun oder las­sen, damit ich glück­lich, in Frie­den und erfüllt bin?”

Und es ist wirk­lich so ein­fach. Der kind­li­che Zustand des ‘voll im pral­len Lebens­strom schwim­mens und trei­bens’, die­ser Flow (so nen­ne ich ihn mal) – das ist eigent­lich der Soll­zu­stand. So sind alle füh­len­den Lebe­we­sen gedacht – Pflan­zen wie Tie­re, wie Men­schen. Und wenn Du nicht im Flow bist, dann nur des­halb, weil Du Dich AKTIV davon fern­hältst – ent­we­der indem Du einen Teil von Dir nicht lebst, oder indem Du etwas nicht blei­ben lässt, was Dei­nem Erblü­hen im Wege steht.

Selbst­er­kennt­nis – wie bist Du eigent­lich gedacht?

Solan­ge Du nicht Dei­nen tota­len Flow gefun­den hast, wirst Du nie­mals auf tiefs­ter Ebe­ne erfüllt und glück­lich sein. Du wirst Momen­te der Eksta­se erle­ben und Du wirst Momen­te des Frus­tes erle­ben und Du wirst Dich von Jahr zu Jahr mehr und mehr – immer mehr im grau­en Zustand dazwi­schen ein­pen­deln – ein­fach, weil Du zu erschöpft bist, um noch mehr Eksta­se und/oder Frust zu ertragen.

Har­te Wor­te – aber sind sie denn nicht wahr? Du kannst es leicht überprüfen:
Wenn Du jung bist, dann gehe durch die Stadt und schaue Dir die älte­ren und alten Men­schen an. Die aller­meis­ten sind gram­ge­beugt, ver­bis­sen und grau. Nicht nur die Haa­re, son­dern das gesam­te Wesen. Nur so weni­ge haben noch ein Fun­keln in den Augen – die meis­ten Augen sind umwölkt.
Und wenn Du schon alt oder älter bist, dann schaue Dir jun­ge Men­schen an – am bes­ten Kin­der auf dem Spiel­platz oder im Feri­en­camp. Schau, wie die meis­ten davon strah­len und vol­ler Ener­gie sind. Sie tun, was sie gera­de tun wol­len und las­sen blei­ben, was ihnen nicht passt – wenn man sie lässt. Und inter­es­san­ter­wei­se funk­tio­niert dann das Mit­ein­an­der in den aller­meis­ten Fäl­len recht gut.

Was kann man dar­aus also ler­nen? Dass wir nun alle schrei­end wie die Kin­der über den Spiel­platz hüp­fen soll­ten? Job, Fami­lie und Beruf in die Ton­ne tre­ten und ohne jede Ver­ant­wor­tung in den Tag leben?
Nun – für man­che Men­schen mag das zutreffen.
Für die aller­meis­ten jedoch nicht.
Indem wir WIRKLICH erwach­sen wer­den, ver­än­dern sich unse­re Bedürf­nis­se. Wir sind kei­ne Kin­der mehr, aber wir tra­gen noch immer unse­re Kin­der – und deren Bedürf­nis­se – in uns. Vor allem DIE Bedürf­nis­se sind stark, die in der Kind­heit oder Jugend kei­ne Erfül­lung fan­den. Und DAS sind dann eben oft die Antei­le, die wir ger­ne unterdrücken.

Erwach­sen wer­den ist ein Pro­zess, bei dem wir in unse­ren Bedürf­nis­sen immer umfang­rei­cher, aber auch kom­plet­ter wer­den – jeder Mensch in SEINER EIGENEN Wei­se. Nur DU kannst her­aus­fin­den, was DEINE Bedürf­nis­se sind. Und die­se Bedürf­nis­se sind im tiefs­ten Grun­de immer im Ein­klang mit der Lie­be, mit dem Gan­zen. Unver­bo­ge­ne Kin­der sind in ihrer Fröh­lich­keit anste­ckend. Ihre Freu­de berei­chert alle Men­schen um sie her­um. Wenn Kin­der ner­vig sind, dann nur, weil ent­we­der die Erwach­se­nen um sie heraum so gestresst sind, dass sie die Freu­de nicht ertra­gen können.
Oder weil die Kin­der bereits schon so ver­bo­gen sind, dass die ursprüng­li­che Freu­de sich in eine Art agres­si­ves Über­ka­cken gewan­delt hat: in einen Schrei nach Lie­be, Frei­heit und Geborgenheit.

So – was tun?
Wie fin­dest Du her­aus, wie Du gedacht bist?
Nun – indem Du beginnst mutig zu erforschen.

Es mag Berei­che geben, in denen Du kon­kret weißt, was Du eigent­lich ver­än­dern müss­test, um in den Flow zu kom­men. Doch Du tust es nicht. Du wagst es nicht, etwas zu tun oder las­sen und erblühst daher nicht. Das ist Dei­ne Ent­schei­dung. Sie ist auch nicht falsch an sich – doch sie hat ihren Preis.

Dann kann es Berei­che geben, in denen Du ahnst, dass etwas im argen liegt. Doch Du wagst es nicht da hin­zu­se­hen, aus Angst etwas „bewähr­tes” zu ver­än­dern oder gar zu ver­lie­ren. Das ist Dei­ne Ent­schei­dung. Sie ist nicht falsch an sich – doch sie hat ihren Preis.

Und es ist auch durch­aus mög­lich, dass Du ein­fach unglück­lich bist und ein­fach nicht weißt war­um. Doch Du machst Dich auch nicht wirk­lich mutig und toll­dreist auf die Suche, wor­an es liegt. Auch das ist Dei­ne Ent­schei­dung. Sie ist nicht falsch an sich – doch auch sie hat wie­der ihren Preis.

Ich wer­de immer mal wie­der gefragt, was unse­re Aus­rich­tung in den Semi­na­ren, Ses­si­ons und Retre­ats ist. Wor­auf unser Fokus liegt. Nun – das, was ich hier beschrei­be, ist in jedem Fall mal der aller­ers­te Schritt. Ohne die­sen Schritt fin­det kein spi­ri­tu­el­les Wachs­tum statt – da kann man medi­tie­ren, Man­tras sin­gen oder Yoga machen wie man will. Und damit will ich nicht sagen, dass Medi­tie­ren, Man­tras und Yoga kei­nen Wert hät­te – im Gegen­teil. Doch sie sind kein Ersatz für ein eigen­ver­ant­wort­li­ches und kraft­vol­les Leben im Flow. Sie sind höchs­tens eine Unter­stüt­zung dafür.

Du hast jetzt die­ses Video bis zum Ende gesehen.

Dein Leben ist dadurch in keins­ter Wei­se ver­än­dert wor­den – es sei denn, Du ver­än­derst es nun in Dei­ner Wei­se. Fin­de her­aus, was wirk­lich Dei­ne Her­zens­be­dürf­nis­se sind und habe den Mut sie zu erfüllen.

Men­schen, die wirk­lich erfüllt und freud­voll leben,
suchen und fin­den die für sie perfekt
geeig­ne­ten Lebensumstände.

Soll­te es jene Umstän­de nicht geben,
so erschaf­fen sie diese.

Alles Lie­be,
Dirk Liesenfeld.

4 Kommentare zu „Selbst­er­kennt­nis“

    1. Bemü­hen um Leich­tig­keit ist auch schon wie­der ein bemühen (-:
      Aber ich ver­ste­he, was Du meinst. Fül­le ein­fach nur so vie­le Momen­te in Dei­nem Leben mit Freu­de, wie es geht. Dann hast Du genug getan…

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