„Die Hei­lung bei Frauen”

Eine Fil­me­ma­che­rin hat mich kon­tak­tiert. Sie will eine Doku­men­ta­ti­on für arte machen und wünscht sich, daß ich mich als „Exper­te” äuße­re. Das The­ma fin­de ich sehr span­nend, noch span­nen­der fin­de ich die Ent­wick­lung darin.

Das ursprüng­li­che The­ma war – jetzt mal ver­ein­facht – Selbst­be­frie­di­gung bei Frau­en mit Hil­fe von „Desi­gner-Hilfs­mit­teln”. Im Rah­men des­sen bekam sie den Hin­weis auf die Yoni-Mas­sa­ge und fand mei­ne DVD „Die Yoni- und Lingam-Mas­sa­ge”.  Sie schrieb mir und bat um ein Rezen­si­ons­exem­plar, hat­te außer­dem eini­ge ers­te Fra­gen. Ob man in der Yoni-Mas­sa­ge eben auch Desi­gner-Spiel­zeu­ge ver­wen­den kön­ne und ob nach dem Semi­nar die Frau­en sich selbst eine Yoni-Mas­sa­ge geben könnten.

Ich mag die­se Art der „jour­na­lis­ti­schen” Her­an­ge­hens­wei­se – es hat was kind­lich-unschul­di­ges. Es ist ohne vor­ge­fass­tes Bild, neu­gie­rig und offen, daher habe ich fol­gen­des geantwortet:

Lie­be N.,
das The­ma fin­de ich sehr interessant.
Prin­zi­pi­ell ist die „Selbst­lie­be” der Frau eine sehr span­nen­de Sache, da sich hier sehr viel genau­er die eige­ne Sexua­li­tät und damit ver­bun­de­ne Hem­mun­gen (wie sie bei vie­len Men­schen vor­kom­men) zeigt. Im Sex mit einem Geschlechtspartner/in fällt es noch leicht den Part­ner für die per­sön­li­che Nicht-Erfül­lung ver­ant­wort­lich zu machen. Doch was ist in der sexu­el­len Selbst-Liebe?
Zu Dei­nen Fragen:
Natür­lich ist es mög­lich Desi­gner-Hilfs­mit­tel zu ver­wen­den. In der Yoni-Mas­sa­ge steht jedoch nicht die sexu­el­le Erre­gung im Mit­tel­punkt, son­dern viel mehr das, was nor­ma­ler­wei­se der Sinn­lich­keit im Weg steht. In aller Regel wird daher die Yoni-Mas­sa­ge mit den blo­ßen Hän­den durchgeführt.
Nach dem Semi­nar wäre es natür­lich auch mög­lich sich selbst zu mas­sie­ren, doch auch hier: Viel inter­es­san­ter ist, daß eine Frau in einer Yoni-Mas­sa­ge „sich selbst begeg­net”. Dies gibt ihr die Mög­lich­keit ihre Sinn­lich­keit und Sexua­li­tät auf tiefs­ter Ebe­ne zu befrei­en. Die Yoni-Mas­sa­ge ist weni­ger ein „Selbst­lie­be­ri­tu­al”, als viel­mehr eine Mas­sa­ge­form um eine Frau auf eine Rei­se zu sich selbst zu beglei­ten, ein ‘Geschenk’ an eine Frau.
Es freut mich, daß Du Dich von dem The­ma „Yoni-Mas­sa­ge” und das damit ver­bun­de­ne Poten­ti­al für Hei­lung berüh­ren läßt.  Und ich ver­ste­he gut Dei­ne Her­aus­for­de­rung die­ses so wert­vol­le (und tabu­be­haf­te­te) The­ma in eine gute Bild­spra­che zu übersetzen.
Viel­leicht gelingt dies bes­ser – ein­fach mal so als Anre­gung – wenn das Ober­the­ma Dei­ner Doku­men­ta­ti­on etwas weni­ger „sexu­el­le Hilfs­mit­tel” und etwas mehr „sexu­el­le Hei­lung” bei Frau­en wäre. Die öffent­lich-recht­li­chen Medi­en sind sicher­lich der bes­te Kanal um solch ein The­ma zu trans­por­tie­ren, denn hier zählt noch mehr als bei den pri­va­ten Sen­dern der Inhalt und weni­ger die Sensation.
Men­schen ten­die­ren dazu die Tabu-The­men ent­we­der zu ver­drän­gen (so wie z.B. Tod und Alter) oder zu per­ver­tie­ren (wie eben z.B. die Sexua­li­tät)  Die Hei­lung ist eben genau in der Mit­te: Ein waches, spie­le­ri­sches, selbst­ver­ständ­li­ches Umgehen.
Alles Liebe,
Dirk.

Wol­len wir mal sehen, was sich dar­aus ent­wi­ckeln will.Die Aus­sicht dar­auf die­ses The­ma in einer guten arte und Wei­se in die Öffent­lich­keit zu brin­gen, erfreut mich jedenfalls…

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