Wie fin­de ich wirk­li­ches Glück im Leben?

Es gab kürz­lich eine wis­sen­schaft­li­che Unter­su­chung. Es ging dabei um die Fra­ge, ob es mög­lich ist, das glück­lich sein zu ler­nen. Kann man auch allei­ne erfüllt sein? Man hat dabei auch ver­sucht her­aus­zu­fin­den, ob es etwas gibt, was alle Men­schen gemein­sam haben, die sich selbst als glück­lich bezeichnen.

Gibt es also ein bestimm­tes Ver­hal­ten oder bestimm­te Bedin­gun­gen oder Vor­aus­set­zun­gen, um sich in einem Leben wie­der zu fin­den, das man ger­ne lebt? Man sich selbst also als glück­lich emp­fin­det. Das Ergeb­nis über­rascht eigent­lich nur wenig – es bestä­tigt für mich zu ein­hun­dert Pro­zent mei­ne eige­nen Erfah­run­gen und letzt­lich auch das, was wir in unse­re Semi­na­ren und Retre­ats auch in den Mit­tel­punkt stellen.

In Kurz­form zeigt die­se Unter­su­chung vor allem zwei Fak­to­ren, die dafür ver­ant­wort­lich zu sein schei­nen, dass Men­schen sich als glück­lich erleben…

  1. Medi­ta­ti­on
  2. sozia­le Kontakte.

Allei­ne glück­lich sein durch Meditation

Dabei wur­de die Medi­ta­ti­on sehr weit gefasst, also eher im Sin­ne, ob die Men­schen sich selbst regel­mä­ßi­ge Räu­me schaf­fen, in wel­chen sie für eine Wei­le für sich sein kön­nen und ohne Ein­fluss von Außen in sich hin­ein­spü­ren können.

Das kön­nen auch regel­mä­ßi­ge Auf­ent­hal­te – ohne Han­dy – im Wald sein, aber die meis­ten prak­ti­zier­ten wohl schon das ganz klas­si­sche medi­tie­ren: sit­zen, spü­ren, atmen, den Moment und die inne­re Ruhe finden.

Sozia­le Kon­tak­te – ler­nen in Kon­takt zu gehen

Die sozia­len Kon­tak­te als zwei­ten Haupt­fak­tor des Glü­ckes zeig­ten auf, dass die glück­li­chen Men­schen tie­fe, regel­mä­ßi­ge und herz­li­che Kon­tak­te mit Fami­lie und Freun­den hatten.

Dar­über hin­aus erleb­te vie­le die­ser Men­schen auch in den täg­li­chen All­tags­be­geg­nun­gen sozi­al berei­chern­de Kontakte:

  • beim Bäcker
  • am Arbeits­platz
  • oder auch klei­ne Begeg­nun­gen mit frem­den Menschen

Du kannst die­sen Blog­bei­trag auch als Video ansehen:

(This video is also available in Eng­lisch)

Was ler­nen wir daraus?

Wir ler­nen dar­aus für das glück­lich sein vor allem zwei Punkte:

Zum einen sind alle wei­te­ren Fak­to­ren prak­tisch irrelevant.

  • Es ist völ­lig gleich wie wohl­ha­bend die Men­schen sind oder ob sie in einer Part­ner­schaft leben oder alleine.
  • Es ist eben­falls prak­tisch zu ver­nach­läs­si­gen, ob sie männ­lich oder weib­lich sind; das Alter, Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keit, Besitz, Stadt oder Land­wohn­sitz – selbst die Natio­na­li­tät! Alles ohne wirk­li­che Bedeutung.

Glück und glücklich sein Und allei­ne die­se Tat­sa­che brach­te die Wis­sen­schaft­ler zu dem zwei­ten span­nen­den Punkt. Alle Men­schen wol­len doch glück­lich sein und stre­ben im Leben danach. Und es scheint ja auch gar nicht viel zu brau­chen, um die­ses Ziel zu errei­chen – eben: regel­mä­ßi­ges medi­tie­ren und sozia­le Ein­ge­bun­den­heit scheint ja zu genügen.

Wenn das so ist, dann schei­nen die aller­meis­ten Men­schen ein­fach fal­sche Ent­schei­dun­gen zu treffen.

Sie set­zen offen­bar ihre Prio­ri­tä­ten im Leben so, dass irrele­van­ten Din­gen zu viel Auf­merk­sam­keit gewid­met wird und den rele­van­ten Din­gen zu wenig.

Und das ist für mich tat­säch­lich die span­nends­te Erkennt­nis aus die­ser wis­sen­schaft­li­chen Arbeit:

Vie­le Men­schen tref­fen immer und immer wie­der, Tag für Tag, Jahr für Jahr Ent­schei­dun­gen, die sie nicht glück­lich machen.

Und das deckt sich auch voll und ganz mit mei­nen Beob­ach­tun­gen, die ich in mei­ner Arbeit mit Men­schen machen darf. Wofür ver­wen­den denn die meis­ten Men­schen ihre Kraft, ihr Geld und ihr Leben?

Oder noch wichtiger:
wofür ver­wen­dest Du Dei­ne Kraft, Dein Geld und Dein Leben? Was sind Dei­ne Prio­ri­tä­ten in Dei­nem Leben? Jetzt nicht wie Du es ger­ne hät­test, son­dern fra­ge Dich mal ganz ehr­lich und genau was Dei­ne Prio­ri­tä­ten TATSÄCHLICH sind?

Prio­ri­tä­ten spie­geln sich stets an den voll­zo­ge­nen Handlungen.

Wenn ich also medi­tie­ren ler­ne und jeden Tag zwei­mal medi­tie­ren, dann ist das medi­tie­ren für mich wich­tig. Wenn ich jeden Tag 2 Stun­den fern­se­he, dann hat das fern­se­hen in mei­nem Leben eine hohe Priorität.

Ich möch­te noch­mal zurück kom­men zu dem Punkt der Meditation.

Tat­säch­lich bin ich der Mei­nung, dass dies die wich­tigs­te Grund­la­ge für Glück ist. In der Medi­ta­ti­on wird mir deut­lich, was mir wirk­lich Her­zens­an­ge­le­gen­hei­ten sind und was ein­fach nur Kopf­mist ist.

Und letzt­lich wird das Herz immer wie­der die Fak­to­ren prio­ri­sie­ren, die auch in die­ser Unter­su­chung bei Men­schen gefun­den wur­den, die sich als glück­lich bezeich­net haben:

Lie­be­vol­le Kon­tak­te, Natur­er­fah­run­gen, inne­hal­ten und spü­ren – allein die­se Din­ge halt, die in unse­rer Gesell­schaft kei­ne Pro­duk­ti­vi­tät auf­wei­sen und meist im all­täg­li­chen hin­ten run­ter fallen.

Auf die­sem Weg der Acht­sam­keit gelangt man dann nach und nach zu einem wirk­li­chen und wahr­haf­ti­gen Mit­ge­fühl mit allen Wesen.

Und das ist die tiefs­te Ursa­che für ech­tes, blei­ben­des und tief­ver­wur­zel­tes Glück und glück­lich sein.

Das letz­te Hemd hat kei­ne Taschen

-So heißt es im Volks­mund. Und das ist sicher­lich wahr.

Und doch glau­be ich, dass es den­noch etwas gibt, was man mit­nimmt. Aber das sind kei­ne mate­ri­el­len Din­ge; es ist nichts, was man im Geld­beu­tel hortet.

Nicht im GELD-Beu­tel, ich glau­be, dass man in sei­nem HERZ-Beu­tel all das Wesent­li­che mit­nimmt, was man in sei­nem Leben gesam­melt hat:

die Lie­be, die tie­fen Erkennt­nis­se, das Herz­li­che – kurz: all das Schö­ne, das man ver­schen­ken oder emp­fan­gen durfte.

Hab ein glück­li­ches Leben.

Fang heu­te damit an.

Alles Lie­be,

32 Kommentare zu „Allei­ne glück­lich sein ler­nen – wie geht das?“

  1. Unser letz­tes Semi­nar im Mai war ein ganz Beson­de­res: es kamen tat­säch­lich (außer den Paa­ren) nur Men­schen, die sich noch nie im Leben gese­hen hatten.
    Im Lau­fe der 5 Tage ent­wi­ckel­ten sich so tie­fe Bezie­hun­gen und Freund­schaf­ten, dass prak­tisch alle der Teil­neh­mer und Teil­neh­me­rin­nen noch im Kon­takt mit­ein­an­der stehen. 

    Die­ser Kon­takt geht über das All­täg­li­che hin­aus und hilft offen­sicht­lich dabei, sich immer wie­der im All­tag ans Wesent­li­che zu erinnern.

    Die­ser Bei­trag ist naür­lich für alle Men­schen, die sich dafür inter­es­sie­ren – aber er ist ganz beson­ders für die Men­schen, sich im letz­ten Semi­na­re lie­ben lernten…

    Alles Lie­be,
    Dirk.

  2. Ach, lei­der war ich in dem Semi­nar nicht mit dabei…
    Doch kann ich mit dem Video sehr viel anfan­gen; es berührt mich tief und erin­nert mich an etwas, das ich im All­tag lei­der viel zu oft ver­ges­se. Dan­ke fürs erinnern.

  3. Lie­ber Dirk.

    Dei­ne Fra­ge nach den Prio­ri­tä­ten in „mei­nem“ / „unse­rem Leben ist eine sehr gute Fra­ge und erin­nert mich dar­an, wor­um es mir im Leben wirk­lich geht. Ja, ich will glück­lich sein und par­al­lel ist mir bewusst, dass mein Glück auch vom Glück der ande­ren Men­schen abhän­gig ist. Wie kann ich für mich allein glück­lich sein, wenn mei­ne Freun­din, mein Part­ner, mein Nach­bar unglück­lich ist? Die Fra­ge – nach dem „wah­ren Glück“ – zu bewe­gen und zu unter­su­chen, was wirk­lich zum Glück führt, ist wahr­lich eine loh­nens­wer­te Fra­ge. Und die Fra­ge, die dann par­al­lel auf­taucht – „Was sind mei­ne Prio­ri­tä­ten im Leben? – füh­ren zur Erkennt­nis, dass ich auch Ver­ant­wor­tung für das Glück der ande­ren Lebe­we­sen hier auf der Erde und für die Erde selbst über­neh­men muss. Ohne die Erde und ohne lie­be­vol­le und glück­li­che Men­schen kann ich allein nicht glück­lich sein. 

    Dan­ke für die Erin­ne­rung daran. 

    Herz­li­che Grü­ße aus Berlin.
    Carmen

  4. Ja, das Glück. Und wie habe ich mich jah­re­lang ver­rannt. Geld, Erfolg, Besitz, Macht, Frau­en… Und selbst mei­ne „spi­ri­tu­el­le Kar­rie­re“ ist von dem­sel­ben Leis­tungs­den­ken durch­zo­gen. Irgend­wie hat es bei mir jetzt klick gemacht als ich das Video ange­se­hen habe.

    1. Ja, lie­ber Tom. Und man braucht im Leben all die­se Irr­we­ge, um dann wirk­lich wahr­haf­tig an dem Wesent­li­chen zu lan­den. Ein kur­zes unschein­ba­res Klick ist oft­mals das Resul­tat von jah­re­lan­gem for­schen und scheitern.

  5. Dan­ke Dirk für dei­nen schö­nen Bei­trag! Das ist auch das, was ich auf Rei­sen z.B. nach Mit­tel- und Süd­ame­ri­ka gespürt habe: dass Men­schen sehr glück­lich sind, auch ohne gro­ßen Besitz und sogar staat­li­che Sta­bi­li­tät, weil sie ihre Fami­lie, ihre eige­ne Lebens­wei­se und ihre natür­li­che Umwelt haben.
    Unse­re Gesell­schaft räumt Din­gen abso­lu­ten Vor­rang ein, die wenig direkt zum Glück der Men­schen bei­tra­gen: Pro­duk­ti­on, Sicher­heit, Pla­nung, Kon­trol­le, sol­che Din­ge. Als Rah­men für ein Leben natür­lich wich­tig, bleibt es jedem selbst über­las­sen, ent­ge­gen der enor­men Über­be­to­nung die­ser Din­ge sein eige­nes Glück zu fin­den. Schön, dass die Ver­bin­dung zu ande­ren Men­schen und die Stil­le, Natur, Media­ti­on bestä­tigt wur­den als Glücksfaktoren.
    Euer letz­tes Semi­nar war ein wun­der­ba­rer Raum, die­se zu erfah­ren. 20 frem­de Men­schen, ganz ver­schie­den, aus einem rie­si­gen Spek­trum. Durch den lie­be­vol­len Rah­men den ihr, Sarah und Dirk, geschaf­fen habt, die Medi­ta­tio­nen und Übun­gen kamen wirk­lich tie­fe Ver­bin­dun­gen zwi­schen ihnen zustan­de, konn­ten wir uns wahr­haf­tig öff­nen und zei­gen so wie wir wirk­lich sind.
    Ich glau­be, wenn eines dem Glück beson­ders im Wege steht, ist es die Angst. Angst davor, nicht gut genug zu sein, nicht lie­bens­wert, vor der Reak­ti­on und dem Urteil ande­rer, vor ima­gi­nä­ren Risi­ken, vor Ent­schei­dun­gen über das eige­ne Leben. Unse­re Gesell­schaft för­dert lei­der die­se Ängs­te, die beson­ders stark sind bei denen, die alles mit dem Kopf machen, so wie ich selbst auch lan­ge Zeit.
    Das Semi­nar hat mir noch ein­mal so deut­lich gezeigt, wie man den Kopf, den man im All­tag und im Job so oft braucht, ganz bei­sei­te las­sen kann und ganz intui­tiv, aus dem Bauch her­aus, im Her­zen sein und tie­fe Stil­le und tie­fe Ver­bin­dung zu ande­ren erfah­ren kann, jen­seits aller Ängs­te. Dafür bin ich unglaub­lich dankbar.
    Vie­le aus dem Semi­nar sind immer noch in Ver­bin­dung, erst vor eini­gen Tagen haben wir uns zum Schwim­men getrof­fen, man­che besu­chen sich regel­mä­ßig, fast alle schrei­ben sehr Berüh­ren­des in der Whats­App-Grup­pe. Ich freue mich schon rie­sig auf das nächs­te Seminar!

    1. Lie­ber Mario, dan­ke für die­se aus­führ­li­che und tief­sin­ni­ge Rück­mel­dung. Ja, ich ken­ne das auch aus Rei­sen nach Thai­land (abseits der Tou­ris­tik) wie zufrie­den Men­schen unter ein­fachs­ten Ver­hält­nis­sen leben. Das hat mich schon immer fas­zi­niert und eine Zeit lang dach­te ich, dass man das nicht in Deutsch­land so tun könn­te. Doch das war ein Irr­tum. Natür­lich ist es immer mög­lich auch im Rah­men von Wohl­stand (denn Deutsch­land ist ja ein sehr rei­ches Land) den­noch so zu leben.

        1. Es ist tat­säch­lich über die letz­ten Jahr­hun­der­te immer wie­der „neu” ent­deckt wor­den. Mini­ma­lis­mus allei­ne macht aber auch nicht glücklich 

  6. Ich habe mich vom ers­ten Moment bei Dirk und Sarah auf­ge­ho­ben gefühlt,dass Ver­trau­en war sofort da.Innerhalb der Grup­pe wuchs immer mehr eine Verbundenheit,auch Solidarität.Wir haben uns gegen­sei­tig gestärkt .Ich bin dank­bar die­se Leu­te ken­nen­ge­lernt zu haben

    1. Lie­ber Tho­mas, auch Dir dan­ke für die­ses schö­ne Feed­back. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich auch sehr froh bin, Dich ken­nen gelernt zu haben. Füh­le Dich umarmt.

  7. Vor­weg gesagt: ich bin eine Skep­ti­ke­rin und war es ganz beson­ders bevor ich zu dem Mai-Semi­nar gefah­ren bin. Ich dach­te, hin­fah­ren kann ich ja mal, hab nichts zu ver­lie­ren und wenn es doof wird und ich mich unwohl füh­le, fah­re ich eben ein­fach wie­der weg… Aber: Ich bin nicht vor­zei­tig weg­ge­fah­ren, son­dern habe im Gegen­teil eine der schöns­ten und inten­sivs­ten Erfah­run­gen, mei­nes Lebens gemacht.
    Das mit dem glück­li­chen Leben ist so eine Sache. Ich fin­de, dass das arme Glück viel zu über­la­den wird in unse­rer Welt. Für mich geht es vor allem dar­um, auch in den schwie­rigs­ten Momen­ten im Leben – und das Leben hält wohl für jeden vie­le sol­cher Momen­te bereit – den Mut nicht zu ver­lie­ren, Humor zur Hil­fe zu neh­men und die klei­nen schö­nen Momen­te nicht zu über­se­hen, die es immer gibt.
    Was mir das Semi­nar auf die­sem Weg gebracht hat? Ich habe den Mut wie­der gefun­den, mich etwas zu trau­en. Viel zu lan­ge hat­te ich mich ver­schlos­sen, mich in einem Sta­tus quo ein­ge­rich­tet aus Angst, wei­te­ren Schmerz nicht mehr aus­hal­ten zu kön­nen. Aber die­ser Zustand ist Stagnation.
    Aus­pro­bie­ren, viel­leicht hin­fal­len, auf­ste­hen, aus­pro­bie­ren. Plötz­lich kann ich das wie­der. Was für ein groß­ar­ti­ges Gefühl! Dan­ke Sarah, dan­ke Dirk, dan­ke an alle, die dabei waren.

    1. Oh wow – was für eine schö­ne Rück­mel­dung. Dan­ke Dir dafür, lie­be Anna. Und was für ein Geschenk, dass wir Dich noch so lan­ge Zeit in der Whats­app-Grup­pe in Dei­ner Befrei­ung beglei­ten dür­fen. So vie­le schö­ne und kraft­vol­le Momen­te, die Du mit uns teilst. Dan­ke für Dein Ver­trau­en und Dei­ne Offenheit.

    1. Der wich­tigs­te Anfangs­punkt ist nach mei­ner Erfah­rung die Medi­ta­ti­on und der Mut Neu­es aus­zu­pro­bie­ren. Die­se Kom­bi­na­ti­on wirkt eigent­lich immer. Einen End­punkt gibt es in die­ser Wei­se nicht – es sei denn man wür­de den Tod als einen sol­chen betrach­ten. Der Been­det zumin­dest mal die­ses Leben hier.

  8. Dan­ke für die­sen Denk­an­stoß. Mir hilft die Ein­sicht zum The­ma „glück­lich sein“ mitt­ler­wei­le auch in Kon­flik­ten. Gera­de in Bezie­hun­gen – aber auch in sons­ti­gen Streit­si­tua­tio­nen – pral­len ja oft zwei Mei­nun­gen auf­ein­an­der. Und jeder oder jede ist für sich davon über­zeugt, „Recht“ zu haben. Und der ande­re müs­se dem­nach im „Unrecht“ sein.

    Wenn ich davon aus­ge­he, dass mein Gegen­über in einem Streit mir per­sön­lich nichts tun will, son­der dass jeder mit sei­nem Stand­punkt nur danach strebt, glück­lich zu sein, dann gehe ich deu­lich ent­spann­ter in einen Kon­flikt. Und es fin­det sich auch schnel­ler eine gemein­sa­me Lösung.

    Mit der Medi­ta­ti­on ist das so eine Sache: Ich hat­te Pha­sen, wo ich sehr gut und sehr tief ent­span­nen konn­te. Ganz bei mir sein, wie du schreibst. Doch seit eini­gen Mona­ten gelingt mir dies nicht mehr. Ich muss mich regel­recht „zwin­gen“, zu medi­tie­ren. Scha­de.. Hast du da einen Tipp für mich?

    1. Lie­ber Michael,
      dan­ke für dei­ne schö­ne Rück­mel­dung, die ich sehr gut nach­voll­zie­hen kann. Bezüg­lich des medi­tie­rens ist es so, dass sich da natür­lich ganz schnell auch ein Leis­tungs­an­spruch hin­ein­mischt. Man will halt immer län­ger medi­tie­ren kön­nen und dabei sich immer glück­li­cher und ruhi­ger füh­len. Dar­um geht es aber in der Medi­ta­ti­on nicht wirk­lich. In der Medi­ta­ti­on geht es vor allem dar­um, dass man ein­fach nur spürt, was gera­de unter dem All­tags­tru­bel ver­bor­gen ist. Das ist dann halt auch manch­mal eben Schmerz oder Leid oder Trau­er oder Wut oder Resi­gna­ti­on. Und das dann anzu­neh­men ist ein­fach auch eine bestimm­te inne­re Arbeit, vor der sich die aller­meis­ten Men­schen fürch­ten und daher die­se Gefüh­le lie­ber abspal­ten. Ver­su­che mal mehr zu medi­tie­ren um ein­fach nur zu spü­ren, was du gera­de ganz tief drin­nen fühlst. Und damit dann eben auch in Frie­den kom­men. Wenn du magst, dann schrei­be hier ruhig wie­der dei­ne Ein­sich­ten und ich kann dir ger­ne neu­er­li­che Anre­gun­gen auch dazu geben.
      Alles Liebe,
      Dirk.

      1. Lie­ber Dirk,

        ja, da hast du Recht. Schö­ne Gefüh­le sind für mich natür­lich gut anzu­neh­men in der Medi­ta­ti­on. Trau­er auch. Sogar Wut. Aber Resi­gna­ti­on oder Lan­ge­wei­le.. Damit tue ich mich schon schwe­rer Doch die­se Wahr­neh­mun­gen sind in der Palet­te natür­lich genau­so vorhanden.

        „Man will halt immer län­ger medi­tie­ren kön­nen und dabei sich immer glück­li­cher und ruhi­ger füh­len.” -> Genau die­se Fal­le und damit das alte Ego hat mich wohl auch erwischt. Aber allei­ne die Erkennt­nis, dass es so ist, hilft. Dan­ke für dei­ne Wor­te! Dein Ange­bot neh­me ich ger­ne an.

        Namas­té, Michael

        1. Ger­ne, lie­ber Michael.
          Ich wün­sche Dir tie­fe und befrei­en­de Erkennt­nis­se für Dein Leben. Die Medi­ta­ti­on ist sicher­lich der kraft­volls­te Weg dahin…

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